Räucherofen

Vor 35…40 Jahren hatte Opa Dieter einen Camping-Räucherofen gekauft und ab und zu mal was geräuchert.
Beim vorletzten Besuch in Dessau haben wir einen Rest davon im Garten entdeckt und beim letzten Besuch mitgenommen.
Um den Räucherofen wieder zum Leben zu erwecken, wurde ein Blechrohr, ein passender Deckel und ein Thermometer besorgt und alles miteinander „verbastelt“.
Heute nun war es dann soweit: zwei frische Forellen wurden freitags im Fischwagen von David Bornschein gekauft und in Salzlake eingelegt. Gut abgetrocknet kamen die Viecher dann in ein Fisch-Grill-Gitter, wurden ca. 30 min. bei 90…100°C gegart und anschließend etwa eine Stunde lang bei 60…65°C geräuchert:
Räucherofen

Das Ergebnis: absolut lecker!
Wer hätte das gedacht…

Westfalen…

Es gibt ja nichts, was es nicht gibt.
Und wenn es was nicht gibt, dann gibt es das auch bald.

So oder so ähnlich habe ich gedacht, als ich an der Tankstelle vorbei gefahren bin: Gestern habe ich hier noch Diesel zum Preis von 1,359 Euro pro Lister getankt und Heute sind wir um die gleiche Uhrzeit bei 1,389 Euro pro Liter. Doch das ist noch nicht alles: während ich so an der Ampel stehe, verändert sich die Anzeige auf 1,479 Euro pro Liter. Preisänderung von 12 Eurocent pro Liter innerhalb von 24 Stunden?

Da wundert man sich schon. Und zahlt.

An der Nordseeküste ….

Da spazieren Helmut und ich mit den beiden Hündchen vor ein paar Tagen an der Nordsee in der Nähe von Renesse bei Ebbe auf einer Sandbank entlang und sehen, wie zwei Leute mit Angeln beschäftigt sind.
Die Angler, ein älteres Ehepaar über 70, wie sich beim Näherkommen herausstellte, waren erfolgreich: eine Makrele war dran.
Also nix wie aus dem Wasser mit den Vieh, über den Sand gezerrt, geschnappt und zwei Mal mit dem Holz eins auf den Kopf. Dann den Haken aus dem Maul gerissen und rein mit dem Fisch in die Plastiktüte.

Als ich das sah und näher gekommen war, habe ich gefragt, warum der Fisch nicht durch gezielten Stich ins Herz waidgerecht getötet worden ist, um dem Tier weiteres Leiden zu ersparen.
Von der Frau wurde ich gefragt, wo denn das Herz des Fisches sei und außerdem hätte ihr Mann gesagt, dass man erst mal abwarten müsse mit dem Töten, falls noch etwas ist.
Da frage ich: Ja, was soll denn da wohl noch sein? Der Fisch ist zum Sterben, Braten und Verzehr verurteilt.

Die ältere Dame sagt mir, dass ein Nachbar von ihnen Angler sei und der habe gesagt, dass man dem Fisch so lange die Kiemen zuhalten müsse, bis er erstickt und damit tot sei.

Da fragte ich die Dame, wie sie sich denn fühlen würde, wenn ihr Jemand den Hals zuhält. Sie sagte: „Ich kann Sie ja mal würgen“ und deutete eine entsprechende Bewegung mit den Händen an.

So weit kam es zum Glück nicht und so konnte ich die Beiden bitten, über ihr Verhalten nachzudenken und sich noch mal zu informieren.
Ich hoffe ja, dass man auch mit über 70 noch soweit lernfähig ist, um zu begreifen, dass es ein Unterschied ist, ob ein Lebewesen durch Stich ins Herz einen schnellen Tod hat, einen langsamen qualvollen Tod durch Ersticken oder vielleicht sogar mit kaputtem Maul (vom rausgerissenen Haken) und mit Krankheiten wegen beschädigter Schleimhaut (durch das Zerren durch den Sand) noch eine Weile dahinsiecht.

Als wir später mal durch Renesse liefen, wurde mir auch Manches klar: im Kaufhaus vor Ort gab es eine Meeresangel inklusive großer Meeresrolle und einer Spule voll Angelschnur zum Preis von nur 49 Euro bei einer Summe der Einzelpreise von über hundert Euro.
Jaaa, bei so einem Schnäppchen muss man einfach zuschlagen und wenn man einmal eine Angel hat, dann muss man auch angeln.
Und wenn der frisch gebackene (ahnungslose) Angler das Glück und ein Fisch das Pech hat, dann wird der gefangen, geschliffen, betäubt (wenigstens das), erstickt, gebraten und gefressen.

So ist es auf der Welt: fressen und gefressen werden.