Weiter geht’s!

Endlich Wochenende, schönes Wetter und Zeit – es konnte also weiter gehen mit der Komplettierung der Solaranlage. Nach dem Versorgen der Pferde ging es in unmittelbarer Nähe der Weide frisch ans Werk.

Dank sehr präziser Tipps von Uwe St. aus dem Kastenwagenforum ging das Verlegen der Kabel zwischen Wohnraumbatterie und Solarladeregler gut von der Hand:

Lattenrost demontieren.
Möbelplatte über Wassertank, EBL und Gaskasten demontieren
Toilettenkassette entnehmen
Holzverkleidung von aussen her demontieren
Dinetten Sitzplatte demontieren
Heizungsverkleidung im Sitzkasten demontieren
Blechverkleidung hinter den Sitzen abschrauben

fertig

und nun die Kabel durchfädeln

dann alles wieder zusammenschrauben

So habe ich es dann auch gemacht. Nach dem Verlegen eines Kabelschutzschlauches von hinten bis vorne hat mir Marion beim Einfädeln der Kabel geholfen. Zu den 4mm² Kabeln für die Batterie habe ich zwei 2,5mm² Kabel für eine zusätzliche 12V-Steckdose unter der Sitzbank eingezogen, eine 12V-Steuerleitung für die Rückfahrkamera und das Koaxkabel dafür. Dazu kamen dann noch zwei 1,5mm² Kabel für den Temperatursensor der Wohnraumbatterie.

Nach dem Anklemmen der Kabel zeigte der Solar-Computer ordnungsgemäß an und die Wohnraumbatterie wird von nun an auch über Sonnenstrom geladen.

Da keine Schrauben oder anderen Bauteile übrig geblieben sind, werde ich wohl alles wieder richtig zusammen gebaut haben.   🙂

Bald wird noch der Solar-Computer an seinen endgültigen Platz gelangen und irgendwann klappt es sicher auch noch mit dem Anschluss der Rückfahrkamera und der zusätzlichen 12V-Steckdose.

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Viele Wege führen nach Rom…

…und auch so einige durchs Auto. Mittlerweile habe ich nun alle nötigen und auch nicht unbedingt nötigen Komponenten, Materialien und Werkzeuge für die Komplettierung und den Anschluß der Solaranlage zusammen.

Leider spielten das Wetter und mein Zeitbudget in den letzten Tagen nicht so richtig mit, aber Heute ging es mit dem Ausbau weiter.

Die größte Schwierigkeit besteht wohl im Finden von Wegen für die Verlegung der Kabel durch das WoMo. Etwas Forensuche und Expeditionen durch das Fahrzeug halfen dabei, die künftige Anordnung der Komponenten festzulegen und die „Strippen“ zu ziehen.

So ist es geworden:

Von der Solarzelle quer durch die Plastikverkleidung vom vorderen Heki, innen weiter am Rand des Heki, dann oberhalb der Dachverkleidung bis zur B-Säule auf der Fahrerseite, weiter zwischen der Verkleidung und der B-Säule bis zum Fussboden und von dort bis unter den Fahrersitz zum Laderegler.

Von der Starterbatterie seitlich in vorhandenen Kabelkanälen unter / hinter der Verkleidung am Fahrersitz vorbei und von dort bis unter den Fahrersitz zum Laderegler.

Provisorisch habe ich erst mal die alte Wohnraumbatterie angeschlossen, damit die Solaranlage etwas zu tun hat und ich den LCD-Solar-Computer S schon mal ausprobieren kann, bevor er an seinem endgültigen Platz angebracht wird.

Das ist noch offen:

Vom LCD-Solar-Computer S rechts neben der Anzeige über der rechten Seitentür in / neben der B-Säule Beifahrerseite nach unten, hinter den Sitzen quer durchs Auto zum Laderegler unter dem Fahrersitz?

Von der Wohnraumbatterie parallel zu anderen Kabeln zwischen Außenblech und Verkleidung bis zur B-Säule und von dort bis unter den Fahrersitz zum Laderegler???

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Sonnenstrom

Eigentlich hatte ich das Thema Solaranlage auf dem Wohnmobil schon mal abgehakt, aber wie das Leben so spielt, kommt es doch immer anders.

Durch Bauarbeiten und die damit verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen auf der Bonner Nordbrücke in den Sommerferien und den Erhalt eines JobTickets bin ich nun öfter mit der Bahn unterwegs.
Es kommt also vor, dass das WoMo mehrere Tage nicht bewegt wird. Das hat u. a. zur Folge, dass sich Bord- und Starterbatterie so nach und nach entladen. Da mir an den Parkplätzen weit und breit keine Steckdose zur Verfügung steht, kam das Thema „Sonnenstrom“ nun wieder zum Vorschein.
Mit intakter Bordbatterie und funktionierender Solaranlage sind wir dann ca. 8 Monate im Jahr völlig autark, können ca. 10 Monate im Jahr bis zu 4 Nächte ohne „Landstrom“ auskommen und das ganze Jahr mind. zwei Nächte irgendwo ohne Fremdstrom übernachten, heizen und ca. 2 h täglich „fernsehen“.
Das genügt uns völlig und ist eigentlich mehr als wir brauchen.

Nach Planung und Anschaffung der Komponenten war es dann Heute soweit: als erstes Bestandteil der Anlage wurde die Solarzelle mit zwei (aus dem Transit-Ausbau übrig gebliebenen) ITEM-Profilen auf das WoMo-Dach geklebt.
Vor dem Aufsetzen habe ich die Solarzelle mit zwei Querstreben (eine Gardinenschiene eines schwedischen Möbeldiscounters aus der Schrottkiste und Moosgummi) verstärkt und eine Kabelführung und Anschlusssteckerhalterung angebracht.

Das angeschaffte monokristalline Modul mit 130 Wp Leistung von Westech-Solar (160 € plus 35 (!) € Versand) ist wohl eigentlich nur für statische Benutzung auf „On-Grid Dächern“ und „Off-Grid Inselanlagen“ gedacht und gebaut worden, also nicht unbedingt für den dynamischen Einsatz auf einem Wohnmobil geeignet.
Nach dem Durchblättern des Handbuchs 2014 der Fa. Büttner hatte ich mich zu den zusätzlichen Abstütz- und schwingungsdämpfenden Maßnahmen entschlossen.
Schaumermal, ob es sich bewährt – vielleicht war es ja auch nicht nötig, aber sicher ist sicher.

Bei der Verklebung habe ich wohl mit Kanonen auf Spatzen geschossen: der Konstruktionsklebstoff (Sikaflex 252) hat im ausgehärteten (vernetzten) Zustand eine Zug(scher)festigkeit von mehr als 2 N/mm² und bei zwei mind. 8 mm breiten und 1,5 m langen Klebenähten pro Schiene könnte ich mit einer Schiene mehr als 5 Tonnen anheben.
Die beiden Schienen könnte also das Gewicht von drei 3,5 Tonnen schweren Wohnmobilen nicht abreißen…
Aber das muss es ja nicht, nur die ca. 15 kg schwere Solarzelle soll samt Halterung sicher auf dem Dach verbleiben.

Damit das alles auch gut haftet, habe ich Fahrzeugdach und Aluschienen mit „Sika Aktivator“ (Reiniger) und „Sika Primer-206 G+P“ (Haftvermittler) behandelt. Schwierig gestaltete sich das Ausquetschen der „Sikaflex 252“-Kartusche. Sechs Meter Klebenaht mit der Baumarkt-Kartuschenpresse aufzubringen war ziemlich anstrengend. Hier wäre eine Akku- oder druckluftbetriebene Presse sehr hilfreich gewesen, doch die erste kostet wohl mehr als die ganze Solaranlage.

Das Aufsetzen der Solarzelle auf dem WoMo-Dach hatte ich erst mit zwei Personen auf zwei Stehleitern geplant, aber da mir das alles ziemlich wackelig erschien, habe ich dann kurzerhand einen Brückenkran benutzt, um die Solarzelle erst auf vier Holzklötzen an der künftigen Position abzulegen. Nach dem Ausrichten in Längs- und Querrichtung habe ich dann die Klötze rausgezogen und die Solarzelle mit ein paar Behältern mit insgesamt ca. 50 l Wasser Inhalt beschwert.

Nun bleibt das Auto erst mal vier Tagen stehen, damit die Klebenähte erschütterungsfrei aushärten können.
Danach geht es dann bald weiter mit dem Verlegen der Kabel und Einbindung ins Bordnetz.

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